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Enerige & Management > Stadtwerke - Noch vor Jahresende soll „Regionalwerk Unterallgäu“ starten
Quelle: Fotolia / nmann77
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Noch vor Jahresende soll „Regionalwerk Unterallgäu“ starten
Vor der Gründung steht ein weiteres Regionalwerk in Bayern. Den Zusammenschluss wollen der Landkreis Unterallgäu und bis zu 26 angehörige Kommunen noch im Dezember offiziell besiegeln.
 
Die ersten Kommunen haben bereits den Daumen gehoben. Das Regionalwerk für den bayerischen Landkreis Unterallgäu füllt sich peu a peu mit den künftigen Gesellschaftern. Der interkommunale Projektentwickler will zum 16. Dezember 2024 an den Start gehen. Als kommenden Geschäftsführer haben die Verantwortlichen sich im Laufe dieses Jahres auf Dietmar Schell geeinigt.

Der designierte Regionalwerk-Chef wechselt Ende des Jahres von der Trurnit GmbH in den Landkreis. Bei der Kommunikations- und Beratungsagentur für die Energiewirtschaft aus Ottobrunn bei München gehört er der Geschäftsleitung an. Mit der Erfahrung aus bald 14 Jahren bei Trurnit und umfangreicher Verbands- und Gremienarbeit hält der 58-Jährige sich für gut vorbereitet für die Arbeit im Regionalwerk, sagte Dietmar Schell dieser Redaktion.

Die Idee für die Regionalwerk Unterallgäu GmbH ist etwas älter als ein Jahr. Im Vorgriff auf eine gesetzliche Neuregelung in Bayern, die seit Jahresbeginn 2024 auch Landkreisen und Bezirken den Bau und Betrieb von Erneuerbaren-Anlagen erlaubt (wir berichteten), hatte auch das Landratsamt in Mindelheim die Diskussion um ein mögliches Regionalwerk gestartet.

Aktuell stehen die Ratsbeschlüsse der interessierten Gemeinden aus, zuletzt signalisierte etwa die Lokalpolitik in Wiedergetingen Zustimmung. Türkheims Votum ist für den 10. Oktober anberaumt. Die teilnehmenden Kommunen müssen nach dem Geschäftsplan eine erste Einlage von insgesamt 1,3 Millionen Euro aufbringen, je nach Zustimmungsquote könnte also auch ein Betrag von etwa 50.000 Euro ausreichen.

Laut Mitteilung des Landratsamts sollen die teils sehr kleinen Gemeinden durch den Verbund in die Lage versetzt werden, eigene Erneuerbaren-Anlagen zu bauen und zu betreiben. Der Schwerpunkt liegt dabei offenbar auf der Sonnenenergie, zum Beispiel Agri-PV-Anlagen, und weniger auf der Windkraft. Die Zeit für Windkraft-Projekte aber werde im Zuge der vom Bund eingeforderten Flächenausweisung im Freistaat in absehbarer Zeit kommen, so Dietmar Schell.

Der aktuelle Schwerpunkt auf Solarenergie steht im Einklang mit der bayerischen Erneuerbaren-Strategie, die kürzlich als weitere Säule des Energieplans Bayern 2040 vom Landeskabinett beschlossen wurde. Dabei setzt die Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern auf Solar- und Bioenergie sowie Wasserkraft und relativiert das Ziel weiterer 1.000 Windenergieanlagen (wir berichteten). Bis 2040 will der Freistaat klimaneutral werden, wie manch anderes Bundesland fünf Jahre früher als der Bund.

Möglich sein soll im Unterallgäu später auch die Bündelung der Kräfte in anderen Bereichen, die von Synergien profitieren könnten. Für die einzelnen Kraftwerke sind auch eigene Gesellschaften denkbar, an denen sich die interessierten Kommunen jeweils beteiligen können.
 

Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 08.10.2024, 16:17 Uhr

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